Vor ein paar Wochen kam eine ältere Dame auf mich zu und bat mich um das Verspinnen der Wolle ihrer Eurasier-Hündin „Cera“. Seit die Hündin vor sieben Jahren geboren worden ist, hätte sie die ausgekämmte Wolle gesammelt und seitdem sei sie auf der Suche nach jemandem, der die Fasern verspinnen könne. Nun, da konnte ich natürlich nicht „nein“ sagen – noch der Versuchung, die recht kurze Wolle rein von der Geschicklichkeit her „ordentlich“ zu verspinnen, widerstehen.
Und ich hatte recht: beim Anspinnen eines ersten Probefadens fiel mir gleich auf, dass es nicht wirklich leicht war … denn die Stapellänge beträgt ca 2,5 bis 3,5 cm, die einzelnen Fasern sind zwar flauschig, aber auch sehr fein und zudem überraschend glatt. Das schafft nur mein geliebtes Spinnrad „Michi von Schwarzenstein“!
Innerhalb von 7,8 Stunden habe ich nun die ersten 345 Gramm gesponnen und gezwirnt – und mich bei der Übergabe der beiden Knäule sehr über das strahlende Gesicht der Auftraggeberin gefreut! Sehr gespannt bin ich auf das gestrickte Ergebnis: wie wird wohl der Schal werden?
Und nun kann ich mich auch an die übrigen 1400 Gramm machen … insgesamt werde ich für 1745 Gramm fast 40 Stunden spinnen und verzwirnen. Doch für einen wunderschönen Unikat-Pullover von so einer süßen Hündin -und für so eine nette Frau- mache ich das sehr gern.
Fotos „Cera beim Strandspaziergang“ und „Cera mit Wollknäulen“: A. Boehme
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