Außergewöhnliche Wolle spinne ich außergewöhnlich gern. Aber Wolle vom Erstlings-Winterfell eines jungen Hengstes zu spinnen? Das war Neuland für mich.
Pferde haben ein kurzes Haarkleid, manche Ponys haben recht langes Winterfell, alle Pferde haben Haare an den Mähnen und lange Schweife – und manche haben diese tollen „Puschel“ über den Hufen, die ich so schön finde. Tja, mein Wissen über Pferde ist begrenzt, ich gebe es freimütig zu. Und mein Wissen über „Pferdewolle“ war noch begrenzter, denn ich hielt sie sozusagen für nichtexistent. Pferde haben Haare, keine Wolle, so dachte ich.
„Falsch gedacht“, so musste ich mir eingestehen, als eine gute Bekannte und neue Spinnfreundin mich bat, zu schauen, ob ich nicht die Winterwolle ihres jungen Hengstes verspinnen könnte. Ehrlich gesagt, war ich ziemlich überrascht – und gleich darauf auch sehr neugierig. Wie das wohl gehen könnte? Klar, das ich den ersten Test sofort an ihrem schönen „Ashford Traditional“ machen wollte, denn ich war zu neugierig, um erst Heim zu fahren. Und siehe da, es klappte zu unserer großen Freude!
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass diese Wolle eine Herausforderung ist. Recht drahtig- widerborstig es Haar, gemischt mit feinster, weicher Unterwolle. Beide Faserarten der Pferdewolle sind jedoch recht glatt und ohne jeglichen Crimp ders einzelnen Haares. Und dann mit einer Stapellänge zwischen 2,5 bis 3,5 cm … au weia. Auf dem „Tradi“ war der Testfaden recht schwer zu spinnen… doch Martina, die Besitzerin des Hengstfohlens, war sofort fasziniert. Und ich war es auch: ich muss die kleine Menge daheim unbedingt auf meinem „Michi vom Schwarzenstein“ spinnen, um mehr über diese Faser herauszufinden…
…und (natürlich) die tolle Website meiner Bekannten studieren, um mehr über diese faszinierenden Pferde zu lernen. Ohja, ich mag Pferde gern, sie sind wunderschöne Geschöpfe. Über die ich, wie gesagt, viel zu wenig weiß.
Foto: Martina Platen, Rocky Mountain Horses Twelenhof
Palomino Junghengst „An Angels Kiss in Summer“, genannt „Auri“
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