Sickinger „Stauferland“
Konrad Sickinger entwickelte und baute diese hervorragenden Reiseräder, von denen ich mittlerweile zwei Stück mein Eigen nennen darf. Sie sind wunderbar verarbeitet, trotz des geringen Gewichtes robust und sehr standfest, wirken aber leicht und schön in ihrer Schlichtheit. Man kann hervorragend feine Fäden spinnen – nur bei sehr dicker Wolle stößt das süße Rädchen an seine Grenzen.
Meine beide Modelle sind von 1985 und unterscheiden sich nur in der Größe des Spinnflügels bzw. der Spulen und des Durchmessers des Einzugslochs. Der kleine Flügel hat eine Spinnöffnung von 7 mm mit einer Spulenkapazität von ca. 80 Gramm und läuft im Übersetzungsverhältnis 1:7. Der Große Flügel läuft mit 1:5, besitzt eine Spinnöffnung von 13 mm bei einer Spulenkapazität von ca. 120 Gramm. Das Rad ist geölt und die Spulen sind aus Kirschholz.
Die Räder wurden von 1960 bis ca. 1990 von Herrn Sickinger gefertigt und obwohl er seitdem aus Altersgründen nicht mehr fertigt, können die Räder auch weiterhin bei dem Nachfolger bezogen werden. (Wer jetzt unbedingt eines will: im Netz kann man sowohl gebrauchte finden als auch Herrn Matthias Paulitz suchen – und dort ein neues bestellen.)
Als die Räder zu mir kamen, waren sie völlig in Ordnung. Mir blieb nur, die Metallteile zu fetten und den Riemen zu erneuern. Und weil beide Räder sehr trockenes Holz aufwiesen, habe ich sie mit meiner Lieblingslasur gestrichen und anschließend abgerieben. Jetzt ist das Holz wieder schön und sie sehen phantastisch aus – und schnurren leise vor sich hin.