Raabenwolle

Varpapuu & Rens+Smits „Helle Bockräder“

Weitere „Zwillinge“ gesichtet:

Das Erste, welches ich einmal gesehen habe, wurde von „Rens+Smits OHG“ (*) hergestellt, ist noch etwas höher gebaut und kann leicht von den optischen Zwillingen „Delft“ und „Sachsen“ unterschieden werden, da es an den Standbeinen keine tiefen, gedrechselten Rillen aufweist, sondern nur sanfte Schwünge zeigt. Auch die acht Speichen im Schwungrad sind auf diese Weise geformt. Das Logo wurde auf dem Holz eingebrannt, welches die Einzugsöffnung trägt. Doch ich habe auch schon Räder gesehen, welche als „Rens+Smits“ angeboten wurden, obwohl sie ohne Logo daherkamen. Offenbar hat der Hersteller nicht alle Räder von Anfang der Herstellung an gebrandet, sondern erst bei späteren Produktionen damit angefangen.

Die Firma verkaufte das Rad als Bausatz mit der Artikel-Nr. 600001 an den Fachhandel und hatte als Postanschrift „Blinder Weg 4, Postfach 1129, D-4240 Emmerich“ angegeben. Leider weiß ich nicht, wann diese Räder genau verkauft wurden – meine Vermutung liegt bei Mitte der 1965er bis Ende der 1980er Jahre. Aber ich könnte ja mal bei „Peter Smits Bastelmaterialien seit 1963“ nachfragen … der führt ein sehr ähnliches Logo und ist im Netz zu finden. Wenn ich bloß nicht so neugierig wäre, könnte ich an dieser Stelle aufhörten. tja. also …

(*) Übrigens heisst es wirklich „Rens+Smits“, nicht „Smith“ oder gar „Smiths“. Das Logo zeigt eindeutig ein Pluszeichen, kein buchhalterisches Undzeichen (&)… ich bin da auch zuerst drüber gestolpert.

-> auf dem Vergleichsbild rechts seht Ihr das hellere Rents+Smits (mit dem Schriftzug „Trude“) von Bianca Meyer.

 

Das zweite Rad ist ein wiederum fast baugleiches Bockrad der Finnischen Firma „Varpapuu“, Pieksämäki zu dem „Rens+Smits“. Ab und zu wird eines mal bei einem bekannten Kleinanzeigenportal angeboten … es sieht dem Rad von „Rens+Smits“ zum verwechseln ähnlich, denn auch dieses Rad hat drei sanft geschwungene Standbeine und die acht Speichen des Schwungrades weisen jeweils drei sanft geformte Verdickungen auf. Diese Räder stammen offenbar ebenfalls aus den 1980ern und sind im Schwungrad schon kugelgelagert. Helles, schweres Holz wurde hier ebenso verwendet.

Der wirklich einzige Unterschied, der mir aufgefallen ist, ist das etwas längere Trittbrett beim „Varapuu“: es steht ein paar Zentimeter länger nach vorn heraus. Außerdem scheinen mir die gedrechselten Schwünge der entsprechenden Hölzer maginal flacher als beim „Rents+Smits“. Ich finde sie extrem schwer unterscheidbar, es sei denn, man findet das Logo am Rad vor. Da ich selbst fast zwei Jahre nach entsprechenden Fotos gesucht habe, bin ich jetzt sehr froh, dass mir Bianca und Susanne weiter helfen konnten. Ich danke Euch sehr für die Hilfe, die schönen Fotos und Eure Fotofreigabe für meinen Blogeintrag! 

Varpapuu-Räder sind meist unter dem großen Brett (direkt unterhalb des Schwungrades) mit dem eingebrannten Logo versehen. Die Firma ist eigentlich mehr für Ihre Webstühle bekannt: Tisch-, Flach- und Hochwebstühle sind auch heute noch im Gebrauch und werden auf vielen Plattformen angeboten. Ob die Firma noch produziert, müsste ich mal recherchieren…tja, also… (siehe oben).

-> auf dem Doppelfoto links das dunklere Varpapuu von Susanne Zoels.

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Übrigens gibt es noch zwei Räder, welche den beiden hier vorgestellten zum Verwechseln ähnlich sehen… lest hier also meinen ersten Eintrag:

Weitere „Zwillinge“ gesichtet: Wernekinck „Delft“ & Hako „Sachsen“ !