Schafe & Ziegen

Meine besonderen Lieblinge

meine Angora-Ziegen

Ein seidiger Traum von langer Winterwolle: Angoraziegen müssen es schon sein.

Auf der Streuobstwiese weideten mittlerweile seit zwei Jahren meine Skudden; treu und brav fraßen sie Gräser und Kräuter und leider auch den einen oder anderen Strauch und Obstbaum, so das eingezäunt werden musste. Leider wuchsen auch die Brombeeren … und die Schafe? Fraßen drum herum. Genauso wurden Disteln und Brennnesseln verschmäht. Tja, da kam dann die Idee auf, dass Ziegen sicher geeigneter wären, diesem Aufwuchs Einhalt zu gebieten.

Nun kann man sich ja „irgendwelche“ Ziegen kaufen … aber da ich im Wollfieber war, setzte sich über das Jahr 2014 in meinem Kopf der Wunsch nach Ziegen UND weicherer Wolle im Kopf fest. Einschlägige Literatur half mir hier weiter: Angoraziegen wären geeignet, da sie kleinwüchsig und genügsam wären. Von Schafen praktisch kaum zu unterscheiden, hieß es. (Aber das sind andere Geschichten, die im Blog nachzulesen sind.)  Einen Stall hatte ich, um zu gewährleisten, dass sie sich unterstellen konnten, wenn sie wollten. Denn als Tiere, die ursprünglich aus heißen Ländern stammen, mögen sie Regen gar nicht. Und sie haben nur weiche Unterwolle – kein Grann- oder Sichelhaar und schon gar kein Lanolin, welches sie vor Regen schützen würde.

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"Bobo" in der Winterwolle

 

Ziegen sind keine kostengünstigen Landschaftspfleger – eher gnadenlos-günstige Abrissbirnen.

"Arnold" probiert zu meinem Entsetzen eine Schnauze voll Misteln - und stützt sich mit seinen 85kg Lebendgewicht auch noch auf dem Fraßschutz ab! (Foto: Kathy Büscher)

Nach langer Suche in Foren und über viele andere private Kontakte fand ich im November endlich Angoraziegen, welche zum Kauf angeboten wurden – in Kiel. Also Anhänger ans Auto und los.

Die drei „Ziggis“ zogen im Schimmer des letzten Tageslichtes in den Stall und auf der Streuobstwiese ein: Arnold, Bobo und Steffi waren sofort die Chefs auf der Streuobstwiese.

Und obwohl sie echte Ziegen sind, haben sie alle Herzen im Sturm erobert, denn sie sind kapriziös, ganz wie der lateinische Gattungsname „Caprinae“ schon aussagt. Sie sind unangepasst und eigensinnig, aber auch charmant und treu – echte Hornträger eben. Sie fressen das, was sie sollen – und noch viel mehr und haben leider eine ausgeprägte Schwäche für Obstbaumrinde und Obstbaumblätter. *seuftz*

Aber sie besitzen eine wirklich traumhafte Wolle: glänzend, lang und schwer, mit schönem Fall und herrlicher Seidigkeit.  Sie werden nicht geschoren, sondern ich schneide die Locken einzeln ab – so erhalte ich eine wunderschöne Wolle, die ich direkt aus der Flocke spinnen oder mit anderen Fasern mischen kann: einfach wunderbar und genauso schön und eigensinnig wie meine Angoraziegen.