Gestern Abend war ich noch einmal auf der Wiese, um nach der frisch gebackenen Mama und ihren Zwillingen „Mafalda“ und „Mattheo“ zu sehen. Die Drei lagen einträchtig im Stall, die anderen Schafe lagerten im Pferch und auch die Ziegen leisteten Gesellschaft. Alles ruhig und friedlich, alles gut.
Heute früh war ich dann wieder dort, um nach Allen zu schauen – aber neben „Frollein Zwolinski“ schlief nur „Mafalda“. Zunächst dachte ich, ich hätte nicht richtig geschaut. Aber nachdem alle aufgestanden waren, um auf die Wiese zu trotten, musste ich fest stellen, das „Mattheo“ fehlte. Alles Suchen half nichts: der Kleine war nirgends zu finden; weder im und um den Stall herum, noch irgendwo auf der Wiese. Einfach weg.
Und da „Frollein Zwolinski“ völlig ruhig und entspannt war und ihr Söhnchen auch nicht zu vermissen schien, kam für mich nur eine bittere Schlussfolgerung in Frage. Der Fuchs, dessen Spuren ich oft im Tau und im frischen Schnee sehe, muss sich den Kleinen in der Nacht geholt haben. Tja, so ist das Leben … und das Sterben.
Machs gut, mein kleines Geschenk – gern hätte ich gesehen, wie Du Dich entwickelt hättest. Du wärst sicher ein guter, starker und wunderschöner Bock geworden.
Um eines bin ich dennoch froh…denn hätte der Fuchs sich für ein anderes Lamm entschieden, hätte diese Mutter riesen Problem bekommen – ein dickes Euter nämlich, wenn kein Lamm mehr daraus trinkt. Das wäre richtig böse gewesen und hätte u.U. auch den Tod der Mutter bedeuten können … insofern bin ich zwar traurig wegen des Verlustes, aber dennoch ganz zufrieden, da die Mutter das Zwillingsmädchen weiter säugen kann.
Liebe Britta, das tut mir sehr leid um den kleinen Kerl. :-( Genau so habe ich es auch schon erlebt, dass jeweils eins von Zwillingen verschwunden ist, in der ersten Nacht. Offensichtlich schaffen es Skudden nicht, zwei Lämmer gleichzeitig zu schützen. Mit einem gelingt ihnen das besser, wenngleich ich letztes Jahr auch einen Einling verloren habe, von einer unerfahrenen Erstlingsmutter. Ich drücke dir alle Daumen, dass der Fuchs nun woanders Futter für seine Jungen suchen geht. Liebe Grüße Christine
Liebe Christine, ja, es ist wohl so, dass der Fuchs sich heute Nacht woanders seine Mahlzeit gesucht hat - denn "Mafalda" und allen anderen Lämmern geht es gut. Tatsächlich denke ich, dass die kleinen Beutegreifer wohl auch vom Geruch der Geburt angezogen werden könnten...das ist nämlich das allererste Mal, das eine Mutter den Geburtsplatz zur Nacht nicht gewechselt hat. Und so ein Offenstall ist auch eine echte Falle, da die Tiere nicht ausweichen können. Nun, ich tröste mich damit, dass der Fuchs wohl auch Junge zu versorgen hatte - und dass "Frollein Zwolinski" das verbliebene Lamm nun gut schützt. Die Kleine ist heute schon auf der Streuobstwiese mit den anderen herumgetollt :-) Lass uns mal telefonieren, ich bin gespannt, wie Dein Lamm von Millie und dem Pampers-Prinzen aussieht! LG Britta