Seit gut zwei Jahren sammle ich alte, abgetragene T-Shirts und Hemden, schneide sie in 3cm Breite Streifen, wickele alles zu Knäulen … und lasse alles im Keller stehen, bis die mottensichere Plasikbox überquillt und der Deckel wirklich nicht mehr schließt. Dann braucht es so einen verregneten Abend wie gestern und plötzlich bekomme ich einen Anfall von Kreativität. Der bricht sich -heimlich, still & leise- Bahn und bevor ich michs versehe, sitze ich am Esstisch, einen guten Whiskey im Glas neben mir stehen, die fette 16er Häkelnadel in der Hand und fange an zu arbeiten.
Manchmal ist das so mit (meinen) Ideen … irgendwo habe ich mal was Inspirierendes, Cooles, Außergewöhnliches oder Verrücktes gesehen. Dann gehe ich sozusagen lange schwanger mit dem Gedanken, selbst so etwas herzustellen. Oft habe ich schon scherzhaft gesagt, „ich kaue noch geistig darauf herum“. Dann, plötzlich, unerwartet und ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben, ploppt der Gedanke wieder aus den tiefen meines Gehirnskastens auf. Genau so war das auch hier.
Erst sortiere ich die Farben, bis sie mir irgendwie im Arrangement gefallen, dann werden Reihe um Reihe feste Maschen gehäkelt, immer rundherum. Bis der Zeigefinger schmerzt, der Whiskey alle ist (Lagavulin in diesem Fall. Hmmm. Lecker!) und mir die Augen zufallen. Und dann staune ich selbst, was mir an zwei Abenden so Schönes gelingt: ein wunderbar dicker Badezimmerteppich.
Der Linke ist von gestern – der rechte, pinke ist in diesem Frühjahr entstanden. Beide haben gut 85cm Durchmesser und wiegen fast 1800 Gramm. Aber sie sehen gut aus, finde ich.
Besser als weggeschmissen ist das allemal, nicht wahr? Auf Neu-Denglisch nennt man es wohl UpCycling…
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