Links im Bild steht „Fergus“ und rechts dahinter der „Sunnyboy“ – Christine, was sagst Du zur Entwicklung der Hörner?
Tja, was soll ich sagen: als ich auf die Weide kam, roch ich, was passiert war. Hormone -die sind passiert- also, den Widdern sind sie in das Hirn gestiegen. Sozusagen alle-Jahre-wieder die jährliche Skudden-Winter-Stimmung: geschwollene Ramsnase, am Schädelansatz zerkloppte Hörner, die Fettpolster im Nacken von den Kämpfen aufgeplatzt und blutverkrustet.
„Nano“ grunzt und tritt „Albert“ mit den Vorderläufen, bedängt ihn, versucht aufzureiten. Dieser lässt sich das nicht bieten – und bietet daher seinem Kumpel die Stirn. Beide senken die Schädel mit den Hörnern, nehmen Anlauf – und rumms! knallen die Hörner aneinander. Dann halten sie kurz inne und machen das Ganze gleich noch einmal. Und noch einmal. Und wenn sie eine Verschnaufpause voneinander brauchen, versuchen sie, die jungen Böcke zu dominieren. Die halben Portionen. Und diese wiederum -gar nicht feige- ahmen ihre älteren Vorbilder schon sehr gut nach …
Tja, und dann komme ich mit dem Hafereimer und sie laufen einfach so in den Stall – wie verrückt ist denn das? Andererseits, wenn ich es mir so recht überlege, ist das gar nicht so verrückt. Die haben zur Zeit einfach andere Dinge in ihren kleinen, harten Schädeln. Da ist Klauen schneiden und so ein mickriges Tablettchen wahrscheinlich das kleinere Problem. Und der Hunger ist vom vielen Kämpfen wahrscheinlich so groß, das zur Zeit andere Dinge die Welt der Widder dominieren. Fressen und fick….. *ähem* Entschuldigung: Liebe machen steht zur Zeit wohl einfach weiter oben auf der Prioritätenliste. Ich will mal garstig-gemein unterstellen, das die graue Denkmasse mit diesen beiden Dingen völlig aus- oder sogar überlastet ist…
Allerdings habe ich mich schon so oft gefragt, warum sie mit diesen Schaukämpfen die Weibchen zu beeindrucken suchen. Besonders da diese einfach völlig desinteressiert daneben stehen (würden). Man ist solche Szenen ja besonders von kämpfenden Hirschen gewöhnt. Die Kerle kloppen sich und die Weibchen äsen friedlich, ohne aufzuschauen…
In freier Wildbahn würden die jungen Widder zusammen in kleinen Männerverbänden umherziehen und versuchen, Weibchen anzulocken. Und wie würden sie das machen? Rufen? Rauchzeichen geben? Wohl kaum. Ich denke mir, die knallenden Geräusche tragen in Feld und Wald sehr weit – und so würden die Weibchen diese hören und ihnen zum Ursprung folgen – und so letztlich die Widder finden. (Die natürlich nicht allein diese Geräusche erzeugen können. Klatschen kann man auch nicht allein, oder?) Dann hätten diese schon den Rang ausgekämpft und der Stärkste dürfte sich fortpflanzen…
Bei uns kommt das Blauspray momentan auch häufiger zum Einsatz. Wobei die Lämmis raus sind, die kloppen bloß untereinander. // Der Peter steht sich schick, Christine, und das mit den Hörnern kommt schon noch!
Die Hörner von Fergus sehen sehr gut aus, wenn auch ein kleines bisschen ungleich. Die von Sunnyboy finde ich sehr gleichmäßig und momentan ja total weit genug, aber das war bei seinem Vater Peter in dem Alter ja auch so und nach zwei Jahren waren sie dann sehr eng geworden. Da kann man wohl einfach nur abwarten, wie er sich entwickelt.