Nun ist es also wieder Dezember und die Zeit des regelmäßigen, morgentlichen Schafe-Fütterns ist da. Noch ist das Wetter zwar recht mild, das Gras steht noch gut auf der Wiese und allzu kalt ist es noch nicht, doch heute Nacht kam der erste Nachtfrost ins Wesertal und meine Autoscheiben waren mit einer Eisschicht überzogen.
Seit einer Woche bahnt sich der Winter sanft und sehr still an, und da ich also sowieso bald ganz regelmäßig dazu füttern muss, dachte ich mir, ich fange mal an, meine Bockgruppe regelmäßig zum Stall zu locken. Also klappere ich morgens immer mit dem Futtereimer und hoffe, die Jungs kommen mal in den Stall, weil sie Kohldampf haben. Oder weil ganzer Hafer echt lecker ist … doch leider nein. Alle stehen wie festgeschraubt auf der Wiese, drehen Köpfe und Ohren und scheinen genau zu wissen, was ich will. Sicher wieder Klauen schneiden – wie entwürdigend! Und Tabletten geben – diese fiese Chemie, das geht doch gar nicht!
Prinzipiell muss die den Jungs ja recht geben – beim Fressen hinterrücks und tückisch eingesperrt zu werden, ist der absolute Vertrauensbruch. Wie kann sie es nur wagen! Das ist böse! Böse Britta!
Andererseits sind meine schlauen Böcke für mich total frustrierend, denn so habe ich keine Chance, an sie heranzukommen, sollte mal akut „was sein“. Oder wenn eben, wie jetzt, Klauen schneiden überfällig ist, da diese schon völlig ausgelatscht sind – oder weil die winterliche Wurmkur-Tablette gegeben werden muss. Hey, das sagt der Tierarzt, Jungs – nicht ich!
Doch seit ein paar Tagen scheinen die Herren „Albert“, „Nano“, „der „Sunnyboy“, „Fergus“ und „Nanuk“ völlig vergessen zu haben, dass sie eigentlich extrem vorsichtig sind – so vorsichtig, dass sie mir unter keinen Umständen trauen können- und kommen schnurstracks in den Stall gelaufen, wenn ich mit meinem gelben Futtereimer klappere. Ich konnte mein Glück kaum fassen – was war bloß passiert?
Die Popos von links nach rechts: „Sunnyboy“, „Fergus“ und „Nanuk“
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