Um es gleich vorneweg zu sagen: was für eine überaus blöde Idee von mir, das feine Angoraziegen-Mohair zu waschen. Wenn ich etwas mehr nachgedacht hätte, hätte ich es mir denken können. Aber ich will der Reihe nach erzählen…
Okay, also: „Arnold“ hat ja etwas arg streng nach Ziegenbock gerochen, da er den bis dahin unentdeckten Hodenhochstand hatte … insofern roch auch seine Wolle recht „ziegig“. Meine Familie erteilte meinem Ansinnen, diese Wolle im Haus verspinnen zu wollen, eine klare und vehemente Absage … DEN Geruch wollte sich niemand antun. Und, da muss ich ehrlich sein (meine Liebe zu den Ziegen hin, meine Liebe zu den Ziegen her) – ich wollte das auch nicht. Nicht wirklich. Tut mir leid, Arnie.
Also habe ich superteures, extrafeines Wollwaschmittel gekauft und die Ziegenwolle gewaschen. Nun, nicht im klassischen Sinn wie in einer Waschmaschine getrommelt, geschleudert und gerubbelt. Eher leicht im Waschwasser bewegt. Eigentlich nur sanft in die lauwarme Lauge hineingebettet. Und dann, nach einem Tag Einweichzeit, sanftestens gewiegt. Noch sanfter herausgehoben. Vorsichtig auf den Wäscheständer gebettet. Zum Trocknen der warmen Sommersonne wie ein heiliges Opfer dargeboten.
Und was ist herausgekommen? *grummel* FETTER WOLLFILZ! Fiese, klumpige Wollkotze. Ich konnte es nicht fassen!
Nachdem ich also heute den dritten Tag Stunde um Stunde gesessen, bitter bereut und dabei alles auseinander gezupft habe, ist das Ergebnis recht gut geworden. Ich denke, so kann ich nun anfangen, den Luxusflausch zu verspinnen… aber diese Lektion wird mir eine Lehre sein. Nie wieder wasche ich so eine extrem weiche und flauschige Faser. Versprochen!
Wie pflegte meine Oma selig zu sagen?
„nach der Tat / weiß jeder Rat“
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