Zu meinem großen Kummer hat meine kleinste Ziege nur Unsinn im Sinn. „Steffi“ ist so neugierig, überall klettert sie drauf, dann stürzt sie doch ungelenk ab und verletzt sich immer wieder leicht dabei. Sie steckt ihren kleinen Kopf durch den Zaun und bleibt beim zurückziehen mit ihren Mini-Hörnchen hängen, würgt sich und schreit erbärmlich um Hilfe.
Dann kommen die Nachbarn und kneifen die Zäune kaputt, um sie zu befreien. Was total nett ist – aber meinen Zäunen nicht gut tut. Zumal dann die Schafe die Köpfe in die entstandenen Löcher stecken, sich am Draht verletzten. Und ebenfalls schreien und sich zu strangulieren drohen.
Wenn das ganze, so wie letzte Woche, bis zu 10Mal am Tag passiert, muss was passieren. Leider sind „Steffi“ auch Elektrolitzen völlig schnuppe. Und außerdem kann ich unmöglich fast 80 Obstbäume einzeln mit Strom sichern.
Und meinen Job aufgeben und daneben stehen bleiben, bis sie das nächste Mal wieder Ziegenspiele spielt, kann ich leider auch nicht.
So habe ich mich heute entschlossen, „Steffi“ auf einen Ziegenhof in der Nähe von Detmold abzugeben. Dort kann sie auf ziegensicher eingezäuntem Gelände mit anderen Ziegenmädels leben. Und wenn sie ausgewachsen ist, bekommt sie einen netten Ziegengemahl vorgestellt – und hoffentlich viele kleine Lämmchen.
(Foto: Kathy Büscher)
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