Nachdem nun die weiblichen Schafe wieder zusammen auf einer Weide stehen und das Wetter es heute -ganz gegen die Ankündigung des Wetterberichtes, es würde Dauerregen geben- gut mit mir gemeint hatte, war ich noch voller Tatendrang. Also daheim ein Mittagessen gegessen und dann bin ich auf die kleine Bockweide, um „Nano“ und „Albert“ zu holen. Sie kamen recht zutraulich an und ließen sich sofort an die Leinen legen … damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ein wenig leichtes Festhalten am Horn und sie standen still. Jungs, ihr erstaunt mich!
Auch der Weg zurück auf die große Bockweide, welche mitten im Ort liegt, ging völlig problemlos von statten. „Albert“ lief zügig voran – ich kam fast aus der Puste! „Nano“ dagegen trödelte hinter mir herum und schien auch etwas außer Kondition zu sein.
An der Pferdeweide hielt „Albert“ wieder an und lustigerweise stand dasselbe grauscheckige Pferd wie im Herbst auf dem Auslauf. Es wieherte und bockte, als es die Schafe sah, kam dann aber sofort an und schnupperte an „Alberts“ Nase. Es schien eine geradezu freundschaftliche Begrüßung zu sein und es kam mir so vor, als würden sich die zwei wieder erkennen. Das hat mich sehr gerührt …
Tiere sind so viel schlauer, als wir das wahrhaben wollen. Natürlich auf ihre eigene Art – wir Menschen messen sie nur allzu oft mit unseren, mit menschlichen Maßstäben. Und daher, so denke ich, kommen uns viele Tiere dumm vor. „Du blödes Schaf“ sagt man zum Beispiel gern zu jemandem, der langsamer denkt und sich darüber hinaus treuherzig ausnutzen lässt.
Aber das sind sie nicht – sie leben in ihrer eigenen Wahrnehmung und haben viele Fähigkeiten, die ihr Überleben sichern. Nur sind wir zu arrogant, um das (ein-)sehen zu wollen.
Auf jeden Fall dauerte es einige Minuten, bis sich die Beiden ausgiebig beschnuppert hatten, dann zog mich „Albert“ weiter. „Nano“ hatte sich übrigens während der ganzen Zeit im Hintergrund gehalten – vielleicht teilt er „Alberts“ Freundschaft zu dem Pferden einfach nicht … wer weiß. Angst schien er jedenfalls nicht zu haben – er zeigte einfach kein Interesse und wartete einfach ab. Schnurstracks und sich seines Weges völlig sicher, führte uns „Albert“ bis vor das erste Tor, wo ich die beiden ableinte und auf die Wiese lassen konnte.
So einfach kann ein Weidenwechsel mit Widdern sein! 🙂
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