Handspindeln

werden ca. seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. in Europa gesponnen

Peter Locke „Viktorianische Seidenspindel-Replik“

Diese Spindel wurde in meinem Auftrag von Peter Locke, Erzgebirgsvorland, gedrechselt. Ich wollte ein ganz dunkles Holz für diese Fallspindel verwendet haben, da ich mir rohfarbige Seide als Kontrast darauf gut vorstellen konnte. Aber auch das farbige Merino, welches auf dem Foto zu sehen ist, kommt sehr gut zur Geltung. Außerdem passt die dunkle Farbe in meiner Fantasie am besten zum Einrichtungsstil der damaligen Zeit.

Auf diese Form der Spindel bin ich erst durch die Lektüre von Bette Hochbergs „Handspindles“ von 1977 gekommen. Sie wird dort beschrieben – und Herr Locke fertigt sie in wunderbarer Weise nach den beiden Abbildungen aus diesem schmalen Büchlein.

(Zitat seines Homepage-Textes) “ Viktorianischen Seidenspindeln sind einteilig gedrechselte Fallspindeln. Diese Spindeln wurden einst zur Herstellung feiner Garne verwendet. Mit dem Aufkommen der industriellen Maschinenspinnerei wurden sie wirtschaftlich bedeutungslos. Offensichtlich haben die Damen der Aristrokatie in Italien, Frankreich und Spanien, aber wohl auch in England im Spinnen mit diesen kleinen Spinngeräten eine Freizeitbeschäftigung gefunden.
Die Replikensind nach überlieferten Bildvorlagen gefertigt. Ihre Handhabung erfordert etwas Gewöhnung hinsichtlich des Andrehens der Spindel. Man verzichtet heute mitunter gern auf die Verzierung am unteren Ende des Schaftes. Aus diesem Grunde habe ich mit meinen Adaptionen diese Spindel heutigen Ansprüchen und Gewohnheiten anzupassen versucht. So ziehe ich bewusst den Schaft am unteren Ende fein aus und verzichte auf diesen Zierrat.“

Mir gefällt der Zierrat am Spindelstab – und diese kleine, schwere Spindel spinnt ganz hervorragen! Ein sehr guter Kauf, ich bin höchst zufrieden mit „Viktoria“ 🙂
Sie wiegt 30 Gramm, misst 20cm und ist aus geräucherter Eiche gedrechselt.