Auf der Streuobstwiese war das Niederschlagswasser zum Jahreswechsel 2017/2018 dagegen eine echte Plage … das Oberflächenwasser versiegte einfach nicht mehr im vom Dauerregen übersättigten Boden. Es sammelte sich an der tiefsten Stelle: im Schafstall. Nach einigen Woche hatte ich ca. 45 cm hohe Matsche, die immer mehr zu werden schien. Zum Glück kamen die Tiere nur zum Heu fressen in den Unterstand und hielten sich tagsüber, solange es nicht regnete, im Freien auf.
Wenn ich morgens durch die Monster-Matsche stiefelte malte ich mir aus, wie ich irgendwann, sollten mir die Stiefel plötzlich unvermutet stecken bleiben, der Länge nach im Matsch landen würde… während ich gleichzeitig versuchte, mit den Eimern, die links und rechts an meinen Händen baumelten, das Gleichgewicht zu halten.
Dabei kam ich mir auch immer etwas vor wie der Wasser tragende Besen im Gedicht “ Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe (geschrieben übrigens im Jahre Anno 1797). Im Geiste höre ich allerdings immer die Version, welche Achim Reichel 1978 auf seiner LP „Regenballade“ veröffentlichte …
Hat der alte Hexenmeister / sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister / auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke / merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke / tu ich Wunder auch.Walle! walle / Manche Strecke,
daß, zum Zwecke, / Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle / zu dem Bade sich ergieße.Und nun komm, du alter Besen! / Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
bist schon lange Knecht gewesen: / nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe, / oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe / mit dem Wassertopf!(…)
Seht, er läuft zum Ufer nieder, / Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder / ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male! / Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale / voll mit Wasser füllt!Stehe! stehe! / denn wir haben
deiner Gaben / vollgemessen! –
Ach, ich merk es! Wehe! wehe! / Hab ich doch das Wort vergessen!Ach, das Wort, worauf am Ende / er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende! / Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse / bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse / stürzen auf mich ein.Nein, nicht länger / kann ichs lassen;
will ihn fassen. / Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger! / Welche Miene! welche Blicke!O du Ausgeburt der Hölle! / Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle / doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen, / der nicht hören will!
Stock, der du gewesen, / steh doch wieder still!Willst am Ende / gar nicht lassen?
Will dich fassen, / will dich halten
und das alte Holz behende / mit dem scharfen Beile spalten.Seht da kommt er schleppend wieder! / Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder; /krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen! / Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen, / und ich atme frei!Wehe! wehe! / Beide Teile
stehn in Eile / schon als Knechte
völlig fertig in die Höhe! / Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!Und sie laufen! Naß und nässer / wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer! / Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister! / Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister / werd ich nun nicht los.»In die Ecke, / Besen, Besen!
Seids gewesen. / Denn als Geister
ruft euch nur zu seinem Zwecke, / erst hervor der alte Meister.«
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