Mit einer guten Freundin zusammen hatte ich schon im Dezember Wintervogelfutter hergestellt. Wir mixten Sonnenblumenkerne, Hirse, Haferflocken, Rosinen, Leinsamen und noch viele andere kleine Saatkörner zusammen und ergänzten die Mischung mit getrockneten Mehlwürmern.
Diese kleinen Saaten sind sehr wichtig für all jene Vögel, die von Natur aus wilde Samen fressen. Zum Beispiel der Distelfink, welcher sie leider in der freien Natur kaum noch findet, weil wilde Karden und Disteln in Gärten und an Wegrändern nicht sehr beliebt sind und allzu oft herausgerissen werden. Oder gar über den Winter stehen gelassen werden. Und natürlich auch tierisches Eiweiß in Form der Mehlwürmer: viele Vögel sind eben auf Insekten angewiesen und können mit Körnerfutter nur wenig anfangen.
Wir haben die ganze Masse in aufgewärmten Rindertalg gegeben und in die Einmachgläser gefüllt. Dieses hier habe ich einfach in die Zweige unseres Haselnußstrauches geklemmt. Und damit die Vögel eine Ansitzstange haben, habe ich die noch weichen Ruten vor der Öffnung zusammengebogen und mit sich selbst verwoben. Das Glas habe ich leicht nach vorn gekippt, damit sich kein Wasser oder Schmutz darin sammeln kann und das Futter nicht verdirbt oder verunreinigt wird.
Und schon eine Viertelstunde später haben die kleinen Vögel den ungewöhnlichen Futterspender erspäht und akzeptiert. Als erstes war das Rotkehlchen da, welches ich ganz besonders liebe. Und dann kam die Kohlmeise. Jetzt schneide ich noch en paar Äpfel für die Amseln auf, lege sie auf den Rasen darunter und werde mir eine Tasse Tee kochen und das Spektakel vor meinem Fenster genießen.
Kommentare