Die kleine Lady ist nämlich extrem neugierig. Ob es daran liegt, das Schafe, die auf eine unbekannte Fläche zu anderen Tieren gestellt werden, sich erst einmal neu orientieren müssen, kann ich nur vermuten. Meinen Beobachtungen nach fangen sie ungefähr nach 14 Tagen an die Grenzen der neuen Weide zu erkunden. Die kleinen Neugiernasen wollen spätestens dann genau wissen, wo der Zaun endet, ob da auch wirklich Strom drauf ist und ob man nicht doch irgendwie an das kommt, was auf der anderen Seite wächst. Das ist natürlich immer viel leckerer, als das, was auf der eigenen Seite so wächst. Klar.
Insofern bin ich schon seit ein paar Tagen auf der Hut gewesen und habe mir die weißen Damen auf der neuen, ihnen bisher unbekannten Weide angesehen. Und auch der „Peter“ kennt sich ja noch nicht aus. Zumal der ja auch noch andere Dinge im Kopf hat, als auf seine Hörner aufzupassen. *hmpf* Und die Damen auch dann nicht recht in Ruhe lässt, wenn sie sich mal hinlegen und ausruhen wollen.
„Hieran erkenne ich meine Pappenheimer.“
Johann Christoph Friedrich von Schiller /“Wallensteins Tod“
Tja, ich hatte es also geahnt. Heute morgen hing die Lütte mit dem Hals im Zaun und kam nicht mehr los. Glücklicherweise habe ich sie, als ich füttern kam, gefunden und sie hatte sich auch nicht ernstlich verletzt. Aber Kohldampf hatte sie schon, so, wie sie danach gleich über das Gras hergefallen ist. Also könnte es sogar so gewesen sein, das sie sich gestern Abend schon verheddert hatte und nur die Nacht sie davon abgehalten hat, sich verzweifelt befreien zu wollen. Jedenfalls hatte sie Glück im Unglück, die kleine Lady. Und ich bin sehr froh.
v.l.n.r.: „Claire“, „Frollein Zwolinski“ und „Sunny“ („Claires“ Tochter)
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