Mit ganz besonderer Aufregung habe ich einen doppelten Auftrag von Antje angenommen: sie hat von einer guten Freundin ein „Wernekinck Delft“ gekauft, welches sie gern selbst bespinnen möchte. Doch dazu muss das Rad zunächst einmal überholt werden – und dann möchte sie darauf spinnen lernen.
Nach der ersten Sichtkontrolle war mir klar, dass an diesem Rad viel zu tun sein würde:
– das Schwungrad war an drei Stellen aus dem Leim gegangen, fast 1cm Zwischenraum war entstanden
– alle Eisenteile waren verrostet: Schrauben, Muttern, Führhaken am Spinnflügel und die Achse auch
– die Einzugsöffnung mehrfach gebrochen
– das ganze Holz des Rades war spröde, rauh und aufgesprungen und lechzte nach einer sättigenden Lasur
– die Standbeine und die Standhölzer des Rades selbst waren aus dem Leim gegangen und wackelten: das gesamte Rad war somit instabil
– der Treibriemen war hart und spröde
Mit der Hilfe von Björn konnte ich letztlich alles gemeinsam reparieren: wir leimten, schliffen Rostiges ab und ölten, wo es ging, Verrostetes ersetzten wir und zum Schluss wurde das ganze Rad fein über geschliffen und mit einer offenporigen Öllasur versehen und nachpoliert. Björn machte sozusagen seinen Meister bei der Leimarbeit und den anschließenden Anbringen der Holzzwingen… ein echter Balanceakt!
Es war schon recht viel Arbeit – doch Antje war an ihrem Spinnkurstag sehr froh, dass sie ihrer Freundin das überarbeitete Rädchen in Aktion würde vorzeigen können.
Liebe Antje, es war uns eine Freude – wir hoffen, das Rädchen macht Dir später auch viel Spaß!
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