Mitte April bin ich mit meiner Tochter und unserem Hund „Chester“ noch eine Runde Fahrrad gefahren. Es wurde schon dunkel und wir fuhren den Radweg entlang, welcher parallel zur Landstraße und zum Flussbett der Weser verläuft. Wir waren im Abendrot recht schnell wieder auf dem Heimweg, denn es war lausig kalt. Da bemerkte ich auf dem Radwege eine kleine Maus – ganz dick aufgeplustert lief sie ganz langsam hin und her. Eigentlich war es eher ein herumgehen – sie schien orientierungslos zu sein. Sehr komisch!
Nachdem wir das Tierchen eine ganze Weile beobachtet hatten, kamen wir zu dem Schluss, dass es krank sein musste – vielleicht hatte der Landwirt irgendetwas gespritzt oder sie hatte etwas gefressen, was ihr nicht gut bekommen war. Letztlich ließ sie sich widerstandslos in einer kleinen Tasche mitnehmen und schien dabei sehr erfreut über die dunkle Wärme zu sein. Ein sehr ungewöhnliches Verhalten für eine frei lebende Maus, fand ich.
Wohl wissend, das es nicht erlaubt ist, Wildtiere zu fangen, befand ich jedoch, das diese Maus krank sein müsse. Ein ähnliches Verhalten kannte ich nur von den Mongolischen Wüstenrennmäusen meines Sohnes, als diese einmal erkrankt waren. Nun, dieses Tier brauchte offensichtlich Hilfe und so habe ich beschlossen, sie mitzunehmen und in dem verwaisten Terrarium der Rennmäuse etwas zu päppeln.
Im Netz suchte ich zunächst nach Bildern von heimischen Mäusen – es schien mir alles auf eine Feldmaus hin zu deuten. Somit wusste ich, was sie fressen würde und konnte entsprechendes Futter anbieten, welches sie am nächsten Tag annahm. Nach zwei Tagen war das kleine Ding jedenfalls wieder ganz gesund und verhielt sich normal – nun, normal für eine wilde Maus eben. Letztlich habe ich sie dann wieder dorthin gebracht, wo ich sie gefunden habe und hoffe, dass es ihr zukünftig besser ergeht…
Sicherlich wollte sie einfach nur mal die Wärme Deines "Raabennestes" spüren und da bot sich an diesem kalten Abend DIE Gelegenheit...