Fünfzehn (!) Ausgaben der wunderbaren Fachzeitschrift stapeln sich in meinem Spinnzimmer: gern nehme ich sie immer wieder zur Hand und schmökere darin.
Es scheint mir noch gar nicht so lange her zu sein, dass ich in meinem Maileingang eine Nachricht von Detlef Hinderer fand, der mir die „Wollkraut“ anbot. Ein neu konzipiertes Fachmagazin, welches über alle Facetten der Wollverarbeitung berichten würde. Nähen, stricken, weben, klöppeln, filzen… und natürlich würden auch über die „Faserlieferanten“ berichtet werden. Und über all diejenigen, die Woll- und Pflanzenfasern verarbeiten – egal, ob professionell oder aus privatem Enthusiasmus. Ob ich Interesse daran hätte? Es wäre überdies auch ein Mitmach-Magazin… man könnte selbst Artikel verfassen, die dann ggf. veröffentlicht werden würden.
Da es schon vier Jahre her ist, kann ich mich nicht mehr recht erinnern – aber ich glaube, nach einer ersten Antwortmail haben Detlef und ich dann erst mal telefoniert… länger sogar. Ich gebe zu, ich war schwer begeistert von der Idee, das eine Art von deutschsprachigem „PLY-Magazine“ herausgebracht werden sollte. Das hörte sich nach einem mega-coolem Konzept an – fand (und finde) ich!
Auf jeden Fall habe ich bald angefangen, Spinnrad-Portaits für Detlef und Anne, die beiden Herausgeber, zu verfassen. Da ich ohnehin gern schreibe (es ist nicht zu leugnen: viele Leute bezeichnen meine Homepage als echte „Lese-Lektüre“ und nutzen sie als „Woll-Wiki“ (worüber ich mich wahnsinnig freue!)) bin ich der Bitte mit dem aller größten Vergnügen nachgekommen. In 7 (von 15) Ausgaben durfte ich einige meiner Spinnräder und mein „Veggie-Fell-Filzen“ vorstellen – und auf der Homepage der „Wollkraut“ nennt mich Detlef netterweise sogar „Wollkraut-Autorin“… wodurch ich mich sehr geehrt fühle.
Doch nun erreichte mich die Nachricht, dass es (vorerst hoffentlich) keine weiteren Ausgaben mehr geben wird. Die beiden sind nicht nur in Ihrem Job sehr eingespannt, sondern haben auch noch privat so vieles zu erledigen, dass keine Zeit mehr bleibt, um Ihr Herzensprojekt weiter zu führen. Jedenfalls wird es keine 4 Ausgaben im Jahr mehr geben können… und so ist dies jetzt offenbar die letzte Ausgabe.
Ich für meinen Teil mag die Hoffnung nicht aufgeben, dass es irgendwann wieder neue Ausgaben geben wird! Es mag die Zeit kommen, wo sich private Umstände ändern mögen, wo die beiden wieder Zeit für Kreativität haben und diese wundervolle Mitmach-Fach-Zeitschrift erneut herausgebracht werden kann. „Das Leben ist eine Wundertüte“ heißt es ja – aber auch „nichts ist so beständig wie der Wandel“ oder auch „Wollkraut vergeht nicht“ 🙂
Es war mit eine wirkliche Freude, ein Teil Eures Herzprojektes gewesen sein zu dürfen, liebe Anne, lieber Detlef! Es war bereichernd, Eure Artikel zu lesen, es hat mir Spaß gemacht, mich mit Euch auszutauschen. (Und ich hoffe immer noch, dass wir eines Tages die „KarteiKartenIdee“ aus der Taufe heben können, lieber Detlef!) Doch nun kümmert Euch zunächst einmal gut um Euch und die wichtigen Dinge, die keinen Aufschub dulden. Bleibt dabei so fröhlich und liebenswert, wie Ihr seid. Habt Euch lieb und macht keinen Quatsch – und hoffentlich bis bald einmal wieder!
Kommentare