Meine Freundin Helga hatte mir vor ein paar Monaten handgeschorene Rohwolle von einem ihrer Heidschnuckenlämmer gebracht, welche ich verspinnen sollte. Es war eine kleine Tüte; voll mit weicher Lammwolle. Okay, lasst mich diese Aussage präzisieren: mit für Heidschnucken sehr weicher Lammwolle.
Heidschnucken sind nun mal mischwollig, und auch die jüngsten Vertreter der Gattung machen dabei natürlich keine Ausnahme. Wenngleich die Wolle bei Lämmern ungefähr aus 2/3 Unterwolle und nur zu 1/3 aus Grannenhaar besteht. Nach meiner Erfahrung dreht sich das Verhältnis bei ausgewachsenen Tieren nahezu um.
Nun, in diesem Fall wollte ich den Versuch eine „weiche“ Heidschnuckenwolle herzustellen, unbedingt wagen. Zumal das Lamm „Rudi“ eine eigene Geschichte hat, denn eigentlich ist „Rudi“ ein Mädchen und hat nur auf Grund eines Irrtums einen männlichen Vornamen bekommen. Und: „Rudi“ gehört einer Bekannten meiner Freundin, der diese Wolle zum Geschenk gemacht werden soll. Vielleicht auch ein wenig als Streichelersatz, denn mangels Stellfläche wohnt „Rudi“ nun nicht mehr am Ort sondern weiter Außerhalb….
Wie dem auch sei, das Wenige an Rohwolle war jedenfalls so weich, dass ich beschlossen hatte, die 150 Gramm von Hand zu kardieren, zu verspinnen, zu verzwirnen und erst ganz zum Schluss zu waschen. Okay, ich habe die vermeintlich rehbraunen Wollstränge ganze 3x gewaschen, aber dafür ist die Wolle wirklich toll geworden. Und jetzt ist sie hellgrau-cremeweiss. 🙂
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