…endlich, möchte ich fast sagen. Sie war so kugelrund, dass ich dachte „die platzt doch bald“.
Und ich hätte jede Wette gehalten, dass sie mit Zwillingen trächtig ist. Tja. Da hätte ich glatt verloren.
Heute bin ich gegen 15.30Uhr noch mal auf die Wiese gefahren, um mit einem sehr guten Freund die Lämmer anzusehen. Prompt fanden wir im Regen ein frisch geborenes Lamm liegen – ganz allein, noch nass von der Geburt und schleimig-grün. „Marlene“ dagegen stand bei „Prinzessin-Zunge-Raus“ und versuchte, an deren Lamm ranzukommen, was die Mutter natürlich in Rage brachte… und mich auch. Was zum Geier war hier los? Wieso hatte „Marlene“ ihr frisch Geborenes vernachlässigt? War sie gestört worden? WTF?
Jedenfalls war Eile geboten, denn der stärker werdende Regen und der Geburtsschleim würden das Kleine rasch auskühlen lassen – und ich musste die völlig verstörte „Marlene“ irgendwie einfangen, damit sie sich auf Ihr Lamm konzentrieren und es sauber lecken und säugen würde. Es im Gras liegen zu lassen, würde nichts bringen – es blökte nicht und sie würde es nie rechtzeitig finden. Zumal sie ja ständig das Lämmchen von der „Prinzessin“ bedrängte und für nichts anderes mehr Augen und Ohren hatte.
Okay. Dann also Plan A. Zunächst schnappte ich mir das Lamm von „Prinzessin“ und hoffte, sie würde sich so in den Stall locken und einsperren lassen – und „Marlene“ würde einfach folgen. Doch leider folgte „Prinzessin“ den Rufen ihres Lammes nicht zuverlässig – zu groß war die Ablenkung der noch unerfahrenen Erstlingsmutter durch „Marlene“.
Mist. Also Plan B. Per Handy den Sohn anrufen damit der mit dem Auto kommt und unseren Hund „Chester“ bringt. Das dauerte 10 Minuten. Eine gefühlte Ewigkeit, in der ich schon mal das Lämmchen mit Heu trocken rubbelte und im Stall einen provisorischen Pferch aus alten Paletten vorbereitete. Zu meiner großen Erleichterung ging dieser Plan auf. Sobald die Schafe „Chester“ erkannten , rannten alle geschlossen in den Stall – und das, obwohl ich ihn wegen der Lämmer nicht frei laufen ließ, sondern ihn nur mit an der Leine mitführte.
Nun konnte ich „Marlene“ einsperren, die Ihr Lamm auch gleich trocken leckte und säugte. Was war ich erleichtert! Das war wirklich knapp und hätte durchaus böse enden können für die süße kleine Schecke. (Hmmm, da fällt mir ein: ich muss noch einen Namen finden. „Izumi“ klingt doch schön. Und der japanische Name bedeutet „Wasserquelle“. Nun, naß genug war sie ja.) – Auch „Prinzessin-Zunge-Raus“ bekam natürlich ihre „Ilayda“ zurück und nahm sie glücklicherweise sofort wieder zu sich, was bei einer Erstlingsmutter ja leider nicht selbstverständlich ist.
Okay. Dann noch ein Plan C umsetzen: das Streuobstwiesen-Tor vorerst für externe Besucher verschließen, um weitere Störungen dieser Art zu vermeiden. Immerhin erwarte ich noch Lämmer von 4 Auen!
Und nicht zu vergessen: ein DICKES DANKE an Jörg, an Max und auch an „Chester“ – wie gut, dass Ihr geholfen habt!
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