Üblicherweise bekamen wir von den Hühnern eines entfernten Bekannten unsere Frühstücks-Eier, doch leider hat derjenige die Hühnerhaltung aufgegeben. Tja, Eier aus dem Supermarkt kaufen, finde ich auch doof – schließlich sollte es hier, „auf dem Dorf“, doch die Möglichkeit geben, an Eiern von glücklichen Hühnern zu kommen … hmmm. Wie der Zufall so will (wenn es denn einen gibt) hat meine Freundin Christine eine bunte Hühnerschar auf ihrem Resthof herumlaufen. Ganz frei, ohne Zaun, streunen sie den ganzen Tag herum. Also habe ich einfach gefragt. Und sie hat zugestimmt, dass ich ein Huhn kaufe, das bei ihren leben darf, ihr Futtergeld gebe und ich die eigenen Eier bekomme: super Plan, das!
Nur: wie unterscheide ich, welche Eier von meiner Henne sind? Zum Glück gibt es ja Hühner, die nicht nur weiß, hellbraun oder braune Eier legen, sondern auch sogenannte „Grünleger“. Oder sogar türkisfarbene Eier! Wow, wie cool ist das denn! Also habe ich mal den großen Google-Gott gefragt, welche Rassen „Türkisleger“ sind. Am besten haben mir davon die Araucana-Hühner gefallen. Sie haben außerdem lustige Ohrpuschel-Federn und einen „runden Popo“ ohne hoch stehenden Schwanz.
Diese Hühnerrasse wurde erstmals 1890 dokumentiert – als halbwild lebende Hühner der amerikanischen Mapuche-Indianer, mit denen sie sich den Eigennamen teilen. Es gibt sie in verschiedensten Farbschlägen: blau & blau-goldhalsig, blaurot, blau-weizenfarbig & blau-wildfarbig, gesperbert, goldhalsig & gold-weizenfarbig, einfarbig schwarz & schwarz-rot, silberhalsig, weiß oder wildfarbig. Als Zwergform sind kann man sich zwischen acht Farbschlägen entscheiden.
Diese Hüherrasse kann einen Backen- und/oder Kehlbart haben; sie besitzen einen sogenannten „Erbsenkamm“. Auch eine ganz besondere Kopfbefiederung ist anzutreffen: die Bommeln an den Ohren sollen Rassetypisch sein. Außerdem sind sie schwanzlos: ursprünglich halb wild lebend bei den Indianern Chiles entdeckt, sind die letzten Schwanzwirbel sowie die Drüse des Bürzels nicht weggezüchtet worden, sondern genetisch bedingt nicht vorhanden.
Araucana-Hennen werden bis 2KG schwer und legen bis zu 180 Eier pro Jahr. Die besondere Eierfärbung rührt von der Gallensäure Oocyan her, die diese Rasse produziert.
Gestern habe ich also eine Araucana-Junghenne gekauft, sie erst einmal separiert und heute Nacht heimlich zu den Anderen auf die Stange im Stall gesetzt. Korrekterweise muss ich sagen, dass Christine das netterweise für mich gemacht hat. Danke, Du bist eine super Hühner-Mama! Und heut früh konnte „Olivia“ dann mit den anderen Junghühnern raus. Ein wenig wird sie noch von den anderen gepickt, aber das wird sich wohl bald legen. Und sie muss sich erst mal an die Geräusche und das hohe Gras, überhaupt: an die ganze neue, große und sehr fremde Umgebung gewöhnen. Und wachsen muss sie auch noch, denn noch ist sie ja ganz schmal und spackellig dünn. Das wird schon, kleine „Olivia“! Willkommen im Team!
Die kleine Henne heißt übrigens so, weil das lateinische Wort „lividus“ „blau“ oder „bläulich“ bedeutet. Aus „Livia“ wurde in meinem Kopf dann schnell „Olivia“.
Und ein klein bisschen erinnert sie mich auch an die Freundin von „Popeye“ 😉
Wie cool. Unsere Nachbarin Renate hat auch Grünleger. Wir haben sie das erste mal hier kennengelernt und mögen die Eier sehr gerne. Da hast du eine gute Wahl getroffen :-) LG, sven
Hi Sven! Ja, siehste, jetzt weiß ich auch, wo ich die Hühner schon mal gesehen hatte - bei Eurer netten Nachbarin, stimmt! Ich hoffe ja immer noch, dass ich selbst irgendwann mal eigene Hühner am haus haben kann... Na, wir werden sehen. Lass es Dir gut gehen & hoffentlich bis bald! Herzlich Britta