Endlich Mai – mir schien der erste Winter mit meinen Schafen so lange gedauert zu haben. Endlich ist alles sattgrün, die Schafe haben reichlich zu fressen und sehen zufrieden aus, wenn sie so im langen Gras herumstehen, das ihnen bis zu den Bäuchen reicht. Oft stehe ich einfach nur so auf der Wiese herum, schaue meinen Tieren beim Fressen zu und beobachte sie nur. Das Beobachten ist so interessant, das hätte ich nie gedacht!
Die Lämmer springen herum, rasen plötzlich los und tollen umeinander herum; die schiere Lebensfreude. Manchmal lassen sich die „Erwachsenen“ davon anstecken, dann rennen alle wild durcheinander, bis ihnen die Puste ausgeht.
„Lotte“ meine Leitaue, sieht dann missbilligend drein, „Louise“ und Zwillingsschwester „Lea“ sind gleich wieder am fressen, „Lilly“ versucht, ihr Lamm an ihre Seite zu bringen. Die ruhige „Lilly“, immer sanft, immer ausgleichend; und wenn zwei der Damen sich streiten, geht sie wortwörtlich dazwischen. Ein unglaublich sanftmütiges Schaf und eine tolle Mutter ist sie.
Ganz das Gegenteil von „Emily“, die immer wachsam, immer auf dem Sprung ist, die mit den Zähnen knirscht, wenn sie etwas Ungewöhnliches wahr nimmt, die warnend aufstampft und „pfeift“, wenn ihr irgendetwas ganz komisch vorkommt, die sofort davonläuft und alle Schafe mit sich zieht.
Und ich stelle staunend fest: jetzt sind es zehn Schafe!
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