Heute hatte ich ein extrem nettes und sehr spannendes Telefonat mit Sabine von der „Regenbogenschmiede“ aus Morbach im Hundsrück. Sabine hatte mich beim googeln im Netz gefunden, als sie Hilfe zur Reparatur ihres „Ashford Traditional“ suchte und mich einfach mal angeschrieben.
Nach ein wenig Mailwechsel bat ich sie um Fotos um den Zustand und die Defekte des Rädchens besser einschätzen zu können – und dann haben wir heute der Einfachheit halber einfach mal ein Sonntagsplausch am Handy eingelegt. Immerhin liegt Morbach 424 Kilometer von mir entfernt!
Zunächst einmal konnte ich feststellen, dass es dem Rad nur an wenig Teilen mangelt: die Spulenbremse (Nylonfaden & Feder) mit dem hölzernen Bremsenknauf fehlt, ein neuer Antriebsriemen (mehrfach gezwirnter, stark gedrallter Baumwollfaden) und die Knechtverbindung (ein starkes Lederstück aus einem alten Gürtel, gut mit Schuhfett gefettet) müssen ersetzt/eingebaut werden. Zuvorderst muss es natürlich auseinander gebaut, die Metallteile entrostet, der Spulendorn gefettet und die Holzteile gereinigt und mit Klarwachs geölt werden. Und zum Schluss einfach alles fein wieder zusammen bauen – und fertig!
Da Sabine die Reparatur locker allein hin bekommt, wollte ich es offiziell gar nicht für sie reparieren – ich wäre mir echt schäbig vorgekommen. Doch für meinen Rat und meine Erfahrung habe ich stattdessen (wie so oft) viel mehr bekommen: ein konstruktives, lockeres Gespräch mit einem offenen, herzlichen Menschen, der einem beim Auflegen des Hörers gar nicht mehr fremd vorkommt. Und das Angebot, von Sabines eigenen Rauwolligen Pommerschen Landschafen kardierte Wolle geschickt zu bekommen. Wie ich solche wunderbaren Telefonate liebe!
Außerdem eine schöne Geschichte von dem Quessant-Bock, der völlig verwahrlost von einem Nachbarn geschenkt wurde und jetzt bei Ihren Schafen steht … und nur dummes Zeug macht, weil er sich mehr wie eine Ziege denn wie ein kleines Schaf benimmt. (Das erinnert mich an meine Ziggis – wie ich die beiden vermisse. Lustig wars ja, wenn ich es im Nachhinein betrachte. Wenngleich es in dem Moment oft ärgerlich war…)
Ich habe mich sehr gefreut -Danke für das Telefonat, liebe Sabine- und ich freu mich schon auf die Wolle!
Hoffentlich sehen wir uns mal bei dem Handwerkermarkt, der im Wendland bei den Rundlingsdörfern stattfindet. Das wäre klasse…
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