Letzte Woche war eine Bekannte bei mir, um ein kleines Interview mit mir zu führen.
Stop … mit mir -echt?! Wow, ich war ganz gerührt und freute mich sehr, dass jemand sich dafür interessiert, was ich „hier“ so treibe…
Doch lest hier selbst:
BLOGGOLI: Alternative Projekte in Schaumburg
Liebe Cornelia, ich danke Dir für Dein Interesse an meinem bunten Treiben – Du hast sehr wertschätzend und lebendig geschrieben und ich freue mich sehr über den schönen Blogeintrag! 🙂
Britta Raabe und ich sitzen in ihrer gemütlichen Küche in einem alten Bauernhaus bei Tee und Kuchen, und sie erzählt von den Anfängen ihres Projekts „RaabenWolle“. „Ich hatte die tollsten Schafe, Ostpreußische Skudden. Auf dem Ökomarkt in Rinteln hatte ich mich in einen Schafsbock verliebt – und kurze Zeit später stand "Norbert", so hatte ich ihn spontan genannt, mit vier Schafsdamen auf der Obstbaumwiese. Jetzt hatte ich auch die tollste Wolle und war neugierig, was man damit anfangen kann. Die Leute sagten zwar, das sei keine gute Wolle, aber ich wollte nichts wegwerfen. Ja, ich wurde richtig dickköpfig, und dachte, da muss doch was zu machen sein… Dann fing ich an zu filzen und vegetarische Felle herzustellen.“ Vor Energie sprühend schildert sie, dass sie Schritt für Schritt ihrer Neugier und ihrem Wunsch, zu gestalten, gefolgt ist. „Ich bin offen für neue Ideen und habe jede Gelegenheit genutzt, die sich mir geboten hat. Zuerst waren die Schafe da, dann das Filzen und das Spinnen!“ Auch zum Spinnen kam die lebhafte Frau auf dem Ökomarkt, wo sie Christel aus dem Extertal mit ihrem Spinnrad traf. „Ich habe Hummeln im Hintern,“ sagt Britta. „Und ich dachte, spinnen wird mir gut tun, das ist Meditation in Bewegung.“ Sie lernte spinnen, was nicht so einfach ist, wie es aussieht. Da sie sich für die technische Seite des Vorgangs interessierte („Liegt es an mir oder am Rad, wenn etwas nicht klappt?“), war sie nach einiger Zeit in der Lage, Spinnräder zu reparieren. Und wieder war es der Ökomarkt, der sie einen Schritt weiter brachte. Britta Raabe war mit Spinnrad und einem Schild vertreten: „Spinngruppe - wer macht mit?“ In der Gruppe konnte sie ihre Freude an der Wollverarbeitung teilen. Sie entdeckte, dass sie gut erklären kann und dass es ihr Spaß macht, anderen das Spinnen zu vermitteln. Knapp zehn Jahre lang gab sie Kurse und reparierte Spinnräder, bis sie eines Tages merkte, dass sie diese Arbeit nebenbei nicht mehr schaffen konnte. Dies war die bislang größte Herausforderung für sie: ihre Bedenken und Zweifel zu überwinden und zu sagen: Ja, ich mache mehr draus. Kaum hatte sie diesen inneren Schritt getan, fand sie Unterstützung. Ein Freund half ihr, eine gute Website zu erstellen, und nachdem sie sich getraut hatte, so in die Öffentlichkeit zu gehen, setzten große Veränderungen in ihrem Leben ein. Sie erhielt von allen Seiten positiven Zuspruch, zahlreiche Kontakte entstanden und neue Türen öffneten sich: "RaabenWolle" zieht Kreise. Zum Abschluss unseres Gesprächs zeigt mir die kreative Frau ihre Spinnräder, eine Kostbarkeit aus dem viktorianischen England, ein Rad aus Neuseeland, ein hübsches, kleines aus Tirol, eine Neuentwicklung von einem Ingenieur aus Mecklenburg… Ich lerne etwas über Faserlänge, übers Verzwirnen und entspanntes Garn. Ihre Freude am Experimentieren lässt Britta Raabe immer wieder Neues ausprobieren. Sie spinnt Perlen ein und hat sogar in einem Wollknäuel zusammen einen Fasermix aus Wolle von Skudden, einem Hund, einer Angoraziege und einem Langhaarmeerschweinchen versponnen!
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