…und ein bisschen Handwerksgeschick, hochwertige Öl-Klarwachs-Lasur, wenig Wälzlagerfett, einige wohldosierte Hammerschläge, eine riesige Zwinge, ein Hand-Multitool und einen halben Tag Zeit – und schon hat man aus einem altgedienten Spinnrad wieder ein gut laufendes Schätzchen gemacht.
Für meine langjährige Spinnfreundin Christel und ihr HAKO „Sachsen“ hätte ich allerdings gern noch mehr getan – immerhin kann ich alles, was ich über Wolle weiß, im Grunde von ihr. Sie war meine Mentorin, als ich zu Spinnen anfing, brachte mir bei, den ersten Faden zu spinnen und weihte mich in die Geheimnisse des Wolle Waschens ein.
Insofern war es mir eine besondere Freude und auch eine Ehre ihr Rad zu überholen: ein neuer Polycord, die Spulendorne entrostet und geglättet, die Einzugshaken gerichtet, die Achse gefettet – und schon schnurrt es wieder. Insgesamt 5 Stunden habe ich investiert und freue mich nun, dass es voll einsatzbereit ist.
Auch habe ich den alten Lack, der ohnehin schon am Abblättern war, heruntergewaschen und stattdessen ein gutes Öl-Lasurwachs aufgetragen…
Leider ist ihr Spinnrad offenbar mehrfach arg herunter- oder aus größerer Höhe umgefallen und so sind die Standhölzer, welche die Achse tragen, extrem stark zur rechten Seite verzogen – das habe ich trotz aller Bemühungen nicht wieder richten können. Obwohl ich die Stützen herausgezogen, die Holzbolzen mit Leim neu eingesetzt und alles mit der riesigen Zwinge fixiert habe…
Zum Schluss noch ein wenig Liebe, Klarwachs-Lasur und alles wieder schön zusammen gebaut, und schon strahlt das Rad wieder!
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